

Herr Löwe trägt heut' bunt Die regenbogenbunte Reise zu sich selbst
Herr Löwe ist ganz und gar nicht zufrieden. Er findet, dass sein Fell viel zu langweilig aussieht. Denn das ist ja nur Gelb und Braun, während alle anderen Tiere im Dschungel richtig hübsch bunt sind. Zum König der Tiere passen diese unauffälligen Farben jedenfalls nicht und sie sehen auch kein bisschen besonders aus. Also muss ein neues Aussehen her! Aber welche Farben würden Herrn Löwe überhaupt stehen? Und wie kann er sein Fell umfärben? Der Dschungelkönig begibt sich auf die Suche nach dem richtigen Look, probiert dabei die verschiedensten Sachen aus und lernt am Ende etwas ganz Wichtiges.
Auf Streifzug durch den Dschungel
Im Dschungel ist heute hoher Besuch unterwegs. Herr Löwe höchstpersönlich spaziert durch den Urwald und genießt das wuselige, farbenfrohe Treiben um ihn herum. Dabei fällt ihm etwas auf: Alles hier ist so bunt, die Pflanzen und Tiere leuchten in den verschiedensten Farben und sehen einfach wunderschön aus. Nun kommt Herr Löwe sich selbst ziemlich grau und unscheinbar vor. „Eigentlich müsste gerade ich prächtig und respekteinflößend aussehen“, ärgert er sich, „doch das ist wohl kaum möglich, wenn man bloß gelb-braun ist. Wie gemein, als König der Tiere so langweilige Farben zu haben.“
Kurzerhand beschließt Herr Löwe, dass es höchste Zeit für eine Fellveränderung ist. Rot wäre doch toll! Das ist königlich und strahlt Kraft und Temperament aus. Doch wie kann er sein Fell färben? Vielleicht hilft es, wenn er sich mit roten Beeren einreibt. Aber – ach, du Schreck! – jetzt ist er gar nicht rot, sondern orange. „Wie konnte das nur passieren?“, überlegt er wütend, „ein orangefarbener Löwe, das macht doch keinen Eindruck!“
Typwechsel mit Folgen
Als Herr Löwe sich im See die Farbe aus dem Fell wäscht, bemerkt er, wie toll das blaue Wasser glitzert. Blau – wenn das nicht die perfekte Farbe für einen starken Löwen ist! Er trinkt so viel Wasser, wie er kann, in der Hoffnung, damit seinem Fell das gewisse Extra zu verleihen. Jedoch geht auch dieser Versuch nach hinten los, denn diesmal ist Herr Löwe so grün wie die Blätter um ihn herum. So geht das nicht! Man sieht ihn ja kaum noch und außerdem ist Grün überhaupt nicht seine Farbe. Schnell hebt der Löwe sein Bein und pullert das ganze Blau wieder aus. Allerdings läuft das schief und nicht nur das Blau verschwindet, sondern seine ursprünglichen Farben gleich mit. Plötzlich ist Herr Löwe ganz farblos und durchsichtig. Das macht ihn sehr traurig. Weinend sitzt er im Dschungel und verliert schon fast alle Hoffnung, da entdeckt er oben am Himmel einen herrlichen Regenbogen. Beeindruckt von den leuchtenden Farben kommt Herr Löwe auf eine weitere Idee. Einen Versuch will er noch unternehmen. Ob das gut geht?
Zum Nachdenken und miteinander Austauschen
In „Herr Löwe trägt heut' bunt“ teilt Nastja Holtfreter eine wichtige Beobachtung. Sie beschreibt, wie man manchmal mit sich selbst unzufrieden sein kann, vor allem, wenn man sich mit anderen vergleicht. Dann möchte man Dinge so tun wie andere oder sogar sein wie sie. Vielleicht verbiegt man sich mehr oder weniger, um es ihnen gleichzutun. Wenn man aber nicht man selbst sein kann, fühlt man sich unwohl und mitunter irgendwann unglücklich. So fühlt sich auch der Löwe nach seinen fehlgeschlagenen Versuchen verärgert und traurig. Unzufriedenheit und Selbstvergleiche gehen eben mit negativen Gefühlen Hand in Hand. Auf der anderen Seite bedeutet das nicht, man sich nicht verändern darf. Natürlich kann man etwas ändern, um sich wohler zu fühlen oder sollte etwas ändern, um an sich zu arbeiten. Auf den Beweggrund kommt es an. Ändert man sich nur, um anderen zu gefallen oder Eindruck zu schinden, wird dies auf Dauer eher nicht gut gehen. Steckt aber eine andere Motivation dahinter, ist man mit sich selbst im Reinen und hat mehr Erfolg. Hätte sich Herr Löwe nämlich um des Wohlfühlens willen oder einfach, weil ihm danach war eine bunte Mähne verschafft, wäre es ihm nicht so wichtig, dass die anderen Tiere ihn nun nicht mehr fürchten, sondern bewundern (wobei das wiederum eine Frage der Charakterstärke ist, aber das ist ein anderes Thema). Da der Aspekt des Beweggrundes eher zwischen den Zeilen steckt, bietet Holtfreters Geschichte viel Anlass, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Aber hauptsächlich zeigt uns die Geschichte vom Löwen, dass es wichtig ist, zufrieden zu sein. Wer sich in seiner Haut wohlfühlt, sich nicht vergleicht und seine Farbe lieben lernt, ist authentisch und wird mehr Glück verspüren.
Vom einfallsreichen Möchtegern und Fantasie
Ihren Protagonisten Herrn Löwe hat Holtfreter interessant ausgearbeitet. Obwohl er ein starkes Geltungsbedürfnis hat und unbedingt als König der Tiere die Ehrfurcht der anderen erlangen will, kommt er sympathisch rüber. Das liegt wohl an seinen witzigen Versuchen eine andere Farbe anzunehmen, wie etwa durch den Sprung in einen Regenbogen. Diese Versuche sind sehr fantasievoll und wirken auf manch einen Erwachsenen vielleicht überzogen, aber Kinder werden bestimmt ihren Spaß daran haben. Und überhaupt sind fantasievolle Vorstellungen in Kinderbüchern doch goldrichtig.
In der Welt der Farben und Tiere
Der Text des Buches ist in Reimform geschrieben. Diese wechseln kurz mal vom Paarreim in einen unterbrochenen Reim und lassen sich flüssig lesen. Durch die einfache Ausdrucksweise und die kurzen Sätze können die Kinder dem gut folgen. Empfohlen ist die Geschichte vom bunten Löwen ab vier Jahren. Natürlich wartet das Buch mit sehr bunten Illustrationen auf, was ja auch ein Markenzeichen von Holtfreters Büchern ist. Nur sehr wenige Seiten haben einen weißen Hintergrund. Weil aber die einzelnen Tiere und Pflanzen recht groß gehalten sind, wirken die Bilder nicht überfüllt oder übertrieben in der Farbgebung. Sie sind oft kontrastreich, sodass Kinder nicht nur durch die Geschichte schon etwas über Farben lernen, sondern auch durch die Bilder. Im Verlauf bekommen die Kinder erstes Wissen über die Wirkung von Farben und über Farbmischung vermittelt. Daher lässt sich „Herr Löwe trägt heut' bunt“ auch gut in Kunstprojekte einbinden. Nebenbei lernen die kleinen Betrachter noch viele verschiedene Tiere kennen und können mit einem Lemuren, Koboldmaki, Nasenbären, Kakadu und noch einigen anderen Bekanntschaft machen.
Fröhlich bunte Bilderbücher
Nastja Holtfreter, geb. 1977, ist eine waschechte Berlinerin. Nach ihrem Studium in Grafikdesign arbeitete sie lange Zeit in einer Medienagentur als Illustratorin fürs Kinderfernsehen. 2012 machte Holtfreter sich selbstständig und spezialisierte sich auf Illustrationen für Papeterie, Buchcover und Postkarten. Aber am liebsten arbeitet sie eigene Bilderbücher aus und illustriert diese. Besonders beliebt sind ihre Wimmelbücher aus der „Mitmach-Reihe“ und aus der „Bunte Welt-Reihe“ sowie das Bilderbuch „Manege frei, bist du dabei“. Mit ihrem Mann und zwei Töchtern lebt Holtfreter in ihrer Heimatstadt.

Fakten zum Buch
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