

Mattis - Der spinnt, der Lehrer Storm! Silke Schlichtmann / 2021 / ab 7 Jahre
Herr Storm ist ein schwieriger Lehrer. Doch Mattis weiß: Das liegt nur daran, dass Herr Storm ein paar Probleme hat. Der wird nämlich andauernd wütend, lacht nie und hat eine riesige Angst vor Spinnen. Mattis überlegt, wie er seinem Lehrer helfen kann und beschließt, ihm einfach richtig gute Laune zu machen. Das wird ein großes Projekt, für das Mattis den perfekten Plan braucht – und dazu noch sein gesamtes Taschengeld, hübsche Blumen, den besten Döner der Stadt und sehr viele Spinnen. Schade nur, dass Herr Storm nicht erkennt, wie gut Mattis es mit ihm meint und so trudelt ein weiterer Beschwerdebrief bei seinen Eltern ein. Hoffentlich kann Mattis das alles wieder richtigstellen.
Fantastisches aus der Schule
Wenn es nach seiner Mutter geht, wird Mattis eines Tages mal Schwerverbrecher. Dabei ist er erst acht Jahre alt und hat eigentlich gar nichts auf dem Kerbholz. Dass sie das denkt, liegt nur an diesen Briefen, die ständig aus der Schule kommen. Mattis' Lehrer schreiben und schreiben, als wäre zwischen all den Buchstaben der Geheimcode zu ewigem Lehrerglück verborgen, den es unbedingt zu knacken gilt. Angeführt wird das Kommando von Herrn Storm, Mattis Klassenlehrer und schlecht gelauntester Mensch der Welt. Und während Herr Storm und die anderen so vor sich hin schreiben, behaupten sie ganz fürchterliche Dinge über Mattis. Warum sie es dabei mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, ist ihm ein totales Rätsel.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass Mama das nicht versteht. Sie liest diese Briefe stets mit ernster Miene und heftet sie dann in einem schwarzen Aktenordner ab. Noch eine Sache, die Mattis rätselhaft findet – Mamas Sammelwut mit diesen komischen Briefen. Er selbst sammelt ja lieber schöne Dinge, zum Beispiel Schneckenhäuser oder Eintrittskarten. Aber ein gutes hat dieses Mahnmal der gesammelten Anschuldigungen ja: So kann Mattis die skurrilen Fantasien seiner Lehrer nachlesen und dann aufschreiben, wie es wirklich war. Damit seine Mutter wieder an ihn glaubt.
Lehrerprobleme
Mattis liest sich den letzten Brief noch einmal durch; ein weiteres Zeugnis verdrehter Tatsachen. Er erinnert sich noch sehr gut an den Tag und dessen Ereignisse, auf die Herr Storm sich hier bezieht. Denn ursprünglich sollte dieser Tag ein besonders schöner Schultag werden – vor allem für Herrn Storm. Mattis hatte die besten Vorbereitungen getroffen und besonders wurde es dann auch wirklich.

Das Ganze fing an, als Herr Storm neulich in der Mathestunde sagte, dass die Klasse ihn noch vorzeitig ins Grab bringen würde. Da beschloss Mattis ihm zu helfen, schließlich sollte sein Lehrer ein schönes, langes Leben haben und es war offensichtlich, dass Herr Storm ein paar Probleme hat. Auf jeden Fall diese drei: Er ist immer schlecht gelaunt. Er wird schnell wütend. Und er hat Angst vor Spinnen. Herr Storm brauchte also jemanden, der diese Probleme für ihn löst.
Die Rettungsaktion
Erst wusste Mattis gar nicht, wie er Herrn Storm bei seinen Problemen helfen konnte. Aber dann kam er auf eine Idee und arbeitete den perfekten Plan aus. Geholfen hat ihm dabei das Internet, als er in das Suchfeld „Wie bringe ich einen schlechtgelaunten Lehrer zum Lachen?“ eingab. Für den Rest brauchte er dann noch die Unterstützung seiner Patentante Silja, die Insektenforscherin ist und außerdem sein ganzes Taschengeld. Was für eine Leistung! An einem einzigen Abend hatte Mattis für alle Probleme von Herrn Storm Lösungen gefunden. Sein Lehrer war praktisch schon so gut wie gerettet. Allerdings hatte Mattis bei der Umsetzung des Plans nicht mit dem gut gemeinten Einsatz von seinem Freund Augustin und dem neuen Mitschüler Pepe gerechnet.
Pfiffig und beherzt
Mattis ist ein Protagonist zum Liebhaben. Auf den ersten Blick vermitteln die vielen Lehrerbriefe vielleicht den Eindruck eines frechen, kleinen Jungen, doch das ist Mattis keineswegs. Viel mehr ist er nachdenklich, selbstständig und hilfsbereit. In seinem Entschluss, seinem Lehrer zu helfen, unternimmt er naheliegende Schritte, dabei sind seine Einfälle pfiffig und kreativ. Und er beweist viel Herz, als er seine gesamten Ersparnisse für einen in der Zeit stehen gebliebenen Lehrer plündert, der ihm das Leben schwer macht. Dass er über Herrn Storm nachdenkt und dessen Probleme wahrnimmt, ist eine wertvolle Eigenschaft, von der wir Leser uns inspirieren lassen sollten. So kann man jemanden, den man als unsympathisch erlebt, als jemanden betrachten, dem man vielleicht helfen kann. Der größte Teil des Buches spielt sich im Klassenzimmer ab und gibt die Ereignisse eines bestimmten Schultages wieder. Das Erlebte erzählt Mattis aus seiner Sicht. Als erwachsener (Vor)Leser kann man dadurch in die Denkweise eines Kindes schlüpfen, die oft angenehm unkompliziert ist. Da ist ein Blumenstrauß einfach ein schönes Geschenk und keine Bestechung.
Einfach lustig
Silke Schlichtmann schreibt in einer einfachen Ausdrucksweise. Die Erzählart ist natürlich und passt zu Mattis und damit auch zur Zielgruppe. Wenn es mal kurz schwierig wird, zum Beispiel weil Mattis etwas über Spiegelneuronen recherchiert, wird auch dies leicht verständlich und mit wenigen Worten erklärt. Vor allem aber schildert Schlichtmann Mattis' Erlebnisse auf lustige und kurzweilige Weise und auch Erwachsene können an manchen Stellen herzlich lachen.

Im Text fallen die vielen kurzen Einzelsätze auf, von denen manche mitunter nur aus zwei oder drei Wörtern bestehen. Der Lesefluss eines an Kommata gewöhnten Erwachsenen mag hieran vielleicht mal stolpern, für Kinder jedoch ist dieser Stil bestimmt genau richtig. Die große Erstleser-Schrift, die kurzen Kapitel und das handliche Format tragen dazu bei, dass „Mattis – Der spinnt, der Lehrer Storm!“ ein tolles Kinderbuch und ein prima Einschulungsgeschenk ist. Zudem ist das Buch liebevoll illustriert. Durch die humorvollen Bilder fühlt man sich in die Schule versetzt und kann in Mattis' Mimik lesen. Und wenn es auch schade für ihn ist, dass er von seinem Lehrer so missverstanden wird, hoffen wir doch auf noch viele weitere Geschichten, die Mattis richtigstellen muss.
Vom Obsthof und Tanzen zur Bücherliebe
Silke Schlichtmann wurde 1967 in Stade geboren. Sie wuchs auf einem Obsthof im Alten Land auf und wenn sie nicht auf Bäume kletterte, las sie liebend gern oder stellte sich vor, einmal als Eisverkäuferin oder Schriftstellerin zu arbeiten. Später promovierte sie dann in Literaturwissenschaft und arbeitete lange Zeit als Lektorin und freie Wissenschaftlerin. Irgendwann stellte Schlichtmann aber fest, dass sie sich viel lieber eigene Geschichten ausdenken würde. Als sie mit ihrem vierten Kind schwanger war, gratulierte ihr jemand mit den Worten: „Eingeladen werden Sie jetzt bestimmt nicht mehr.“ Durch diesen ungewöhnlichen Kommentar entstand die Idee für ihr erstes Kinderbuch und so erschien 2015 ihr Debüt "Pernilla oder Wie die Beatles meine viel zu große Familie retteten". 2016 folgte der zweite Pernilla-Band und im Jahr darauf ihr drittes Buch "Bluma und das Gummischlangengeheimnis", wofür sie 2018 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Mit ihrem Mann und vier Kindern lebt die Autorin in München und weil ihr das Schreiben immer noch so viel Spaß macht, macht sie jetzt einfach damit weiter. Maja Bohn, geb. 1968, wuchs in Rostock auf. Sie begann erst mit einer Tanzausbildung, entdeckte dann aber ihre Leidenschaft für Bücher und folgte dieser. Also brach sie die Tanzausbildung ab und absolvierte eine Lehre zur Buchhändlerin. Anschließend war Bohn einige Jahre im Verlagswesen in Berlin tätig. Mitte der 90er Jahre studierte sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee Kommunikationsdesign. Seit dem arbeitet sie als freie Autorin und Illustratorin für Kinder- und Schulbücher für das In- und Ausland. Bisher hat sie alle Mattis-Bände von Silke Schlichtmann illustriert.

Fakten zum Buch
Im Handel erhältlich
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