In einem verlassenen Krähennest, hoch oben im Baum, lebt Matti. Der kleine Baummarder mit dem leuchtend gelben Fleck im Fell ist sehr neugierig und [...]

Bork – Der Bäumling
Wenn Michel und Ronja eine Person wären
Die achtjährige Maja liebt drei Dinge: Opa Emils Zimtschnecken, draußen Spielen und ihre Streifzüge durch den Wald. Im Wald trifft sie auch auf Bork, einen seltsamen Jungen, der ganz allein dort lebt. Da liegt es auf der Hand, dass sie ihn mitnehmen und in ihrem Baumhaus verstecken muss – schließlich muss sich jemand um ihn kümmern. Allerdings ist es gar nicht so leicht, den quirligen Bork unbemerkt bei sich wohnen zu lassen und gleich am Tag darauf wird er von Majas kleinem Bruder Matti entdeckt. Damit der sich nicht verplappert, muss Matti den Wikinger-Schwur leisten, den er in aller Aufrichtigkeit ablegt. Denn auch Matti bemerkt schnell, dass Bork etwas ganz Besonderes ist. Aber wie lange können Maja und Matti das Geheimnis um Bork bewahren?
Maja’s Entdeckung
Es gibt wohl keinen idyllischeren Ort, als das kleine Dörfchen Litenby, das umgeben von Wäldern an einer Meeresbucht liegt. Natürlich gibt es in Litenby auch diese typisch schwedischen roten Holzhäuser mit den weißen Fenstern, aber eines von ihnen ist besonders schön und auch in einem etwas anderen Rot als die anderen Häuser – das findet zumindest Maja Blomberg. Das Haus von den Blombergs hat nämlich ein kleines Türmchen, einen herrlichen Garten und ein großes Gewächshaus, in dem Majas Opa die schönsten und buntesten Pflanzen züchtet. Doch das, was Maja an ihrem Zuhause am besten gefällt ist, dass es so nah am Wald liegt. Denn wenn Maja sich irgendwo noch mehr zu Hause fühlt, dann ist es im Wald. Hier kann sie tun und lassen, was sie will; logisch, dass sie sich so oft wie möglich dort aufhält.
Es sind die letzten Tage der großen Ferien, als Maja wieder einmal – mit Rucksack und Zimtschnecken ausgerüstet – durch den Wald stromert. Dabei wird sie von einem Gewitter überrascht und flüchtet sich in eine Höhle. Wundert sich Maja erst noch darüber, dass sie diesen unglaublichen Ort nicht schon viel früher entdeckt hat, so wird ihre Verwunderung noch größer, als sie dort Sachen der Familie Blomberg findet, die ihnen vor einiger Zeit irgendwie abhandengekommen sind. Als sie plötzlich jemanden hinter sich „Bork“ sagen hört, bleibt ihr vor Schreck fast das Herz stehen. Im schwachen Licht erkennt Maja einen Jungen, der etwa in ihrem Alter sein muss. Eigenartig sieht er aus, mit seinem roten Wuschelkopf, dem blassen, sommersprossigen Gesicht mit der überaus spitzen Nase und den großen, nackten Füßen. Seine Kleidung besteht aus einer Hose aus Baumrinden und einer Blätter-Weste – so einem lustigen Jungen ist Maja noch nie begegnet. Und was sie auch sagt oder ihn fragt, stets antwortet er mit: „Bork.“ Das beeinträchtigt die Verständigung zwischen den beiden aber nicht sonderlich und so spielen Maja und Bork den Rest des Nachmittags zusammen im Wald. Mit Bork zusammen ist es einfach zauberhaft; der Wald wird durch ihn noch viel lebendiger. Außerdem kann Bork sich sogar mit den Tieren verständigen und wie ein Eichhörnchen klettern.
Der schöne Nachmittag findet durch Opa Emils Rufe nach Maja sein Ende und so muss sie sich von ihrem neuen Spielkameraden verabschieden. Doch wer schaut da beim Abendessen unvermittelt zum Fenster rein und schneidet dabei lustige Grimassen? Der einsame aber fröhliche Junge tut Maja leid. Sie bringt ihm heimlich etwas von ihrem Abendessen raus und quartiert ihn im Baumhaus ein.
Am nächsten Morgen findet sie das Baumhaus jedoch leer vor. Maja macht sich auf die Suche nach Bork und findet ihn schließlich schlafend in der Hecke – stehend auf einem Bein, den Fuß halb in der Erde vergraben.
Ein Naturbursche für alle Fälle
Als Maja gerade dabei ist, das Baumhaus entsprechend Borks Bedürfnissen einzurichten, steht unverhofft der kleine Matti auf der Leiter. Damit wird aus Majas Geheimnis ein geschwisterliches Geheimnis. Denn auch wenn Majas kleiner Bruder eine ganz schöne Nervensäge sein kann, so steht es außer Frage, dass die beiden wie Pech und Schwefel zusammenhalten, wenn es um Bork geht.
In rasantem Tempo lernt dieser auch immer neue Wörter, sodass die einsilbigen „Bork“-Antworten kaum noch vorkommen. Besonders komisch ist es, wenn er ein neues Gericht probiert – was eigentlich bei jeder Mahlzeit der Fall ist. Je nach Speise nimmt Bork nämlich die Farbe oder den Duft vom Essen an und als er Limonade trinkt, führt das zu einer ganz ungeahnten körperlichen Reaktion. Obendrein hat Bork viel mehr als nur einen grünen Daumen: So kann er nicht nur abgeknickte und welkende Pflanzen heilen, sondern auch Mattis verletzten Finger.
Es dauert nicht lange, bis auch der Rest der Familie auf den neuen Gartenbewohner stößt. Nur was soll die Familie mit dem unerwarteten Gast machen? Bleiben kann er nicht, soviel steht fest – jedenfalls für Majas Vater. Für ihn ist die ganze Angelegenheit ein „pädagogisches Problem“. Opa Emil hingegen ist schnell klar, dass Bork außergewöhnlich ist. Die Eltern und Opa beschließen vorerst, dass Bork übers Wochenende bleiben darf; vorausgesetzt, dass er sich benimmt und richtige Kleidung trägt. Auch wenn Bork sich dabei große Mühe gibt, wird es trotzdem nicht langweilig – erst recht nicht, als es draußen kälter wird und Papa den Ofen einheizen will.
Als etwas später Matti in Gefahr gerät, ist es natürlich Bork, der ihn rettet. Wird Majas und Mattis Vater noch erkennen, dass Bork einfach zu den Blombergs gehört, wie die roten Häuser nach Litenby? Und kann vielleicht Opa Emil rausfinden, woher Bork eigentlich kommt?
Viele Themen, eine Geschichte
Mit Maja und Bork treffen ganz unterschiedliche Welten aufeinander. Für den Leser könnte das nicht schöner sein und er fühlt sich schnell mit den beiden verbunden, denn trotz ihrer Andersartigkeit gehen Kind und Bäumling freundlich und hilfsbereit miteinander um.
Maja ist ein liebenswertes „Draußenkind“, das behütet aufwächst; Bork kennt keine Menschen und weiß somit auch nichts über deren Verhalten. Daher bringt er einiges an Abwechslung in die Familie Blomberg, die bei seinen witzigen Ideen nie weiß, was als Nächstes kommt.
Auf schöne Art vermittelt Olle Lindberg, dass merkwürdige Kleidung, eine seltsame Sprache oder andere Unterschiede zwischen Freunden egal sind.
Die Geschichte ist phantasiereich, spiegelt aber dennoch den ganz normalen Kinderalltag wider. Sie zeigt, dass es auf Zusammenhalt ankommt und verdeutlicht die Akzeptanz vom anders sein. Die Familie ist genauso wichtig, wie das Einstehen für Freunde und dass man um sie kämpft.
Ein anderer großer Schwerpunkt ist natürlich das Thema Natur und so mag das Buch den einen oder anderen Leser dazu bewegen, diese (wieder) intensiver wahrzunehmen.
Darüber hinaus lebt die charmante, herzerwärmende Geschichte durch ihre sympathischen Protagonisten. Sogar der Steuerberater-Papa, der als kleine Spaßbremse rüberkommt, hat sein Herz auf dem rechten Fleck und sichert nebenbei so manchen Lacher. Das hat auch Bork schnell raus und ergänzt, als Opa Emil zu Maja sagt: „Er meint es gut mit dir und mit Bork ebenfalls. Er ist nur manchmal ein bisschen sehr …“
„… Steuerberater?“
Lesespaß und noch mehr vom Bäumling
Lindbergs Schreibstil ist locker und flüssig. Zwar kommen ein paar schwierigere Wörter vor (zum Beispiel die „Flora Blombergensis“ oder Pyttipanna), aber mit ein bisschen Unterstützung schaffen das auch Erstleser. Die kurzen Kapitel mit der großen Schrift sind ebenfalls kindgerecht. Eine extra Portion Spaß wird gleichwohl beim Vorlesen entstehen; gerade Borks anfängliche Ein-Wort-Antworten lassen sich gut in verschiedenen Betonungen vorlesen, sodass das die kleinen Zuhörer einiges zu Lachen haben.
Die fröhlichen, grau-grünen Illustrationen passen toll zur Geschichte und ziehen sich wie ein grüner Faden durch das Buch, das genau genommen ein Feelgood-Buch für alle ist, denn Humor und Herz sind bekanntlich alterslos. Bork ist ein Freund wie ihn sich wohl fast alle (inneren) Kinder wünschen: abenteuerlustig und immer mit dabei, weswegen er schnell ins Herz geschlossen ist. Im Januar 2021 soll der zweite Band „Bork – Außer Rand und Band“ erscheinen. Wir dürfen also auf mehr Bäumling-Unfug gespannt sein. Wem das zu lange dauert, der kann die Kurzgeschichte „Hier kommt Bork!“ streamen.
Der Autor Olle Lindberg hat – wie auch Maja – als Kind oft im Wald gespielt und dort allerlei Abenteuer erlebt. Er wuchs ebenfalls am Rand eines großen Waldes auf und hätte am liebsten selbst gern einen Freund wie Bork gehabt. Deswegen hat er sich auch diese Geschichte ausgedacht und mit Bork – Der Bäumling ein Buch geschrieben, dass die Liebe zur Natur und die Gemütlichkeit Schwedens vermittelt – und vielleicht auch ein bisschen den Duft von Zimtschnecken.
Fakten zum Buch
Im Handel erhältlich
Hinweis: Bei dem Text handelt es sich um unbezahlte Werbung. Wir finden das Thema einfach gut und schreiben darüber. Erwerbt die Produkte bitte nach eigenem Ermessen.
Falls ihr das Produkt auch gut findet, könnt ihr es auch über unsere Links zu u.a. Thalia, Hugendubel und Amazon erwerben. Dabei handelt es sich um Affiliate-Links. Wir bekommen einen kleinen Betrag vom Shop, einfach dafür das ihr über uns gekommen seit. Ihr bezahlt nichts drauf, sondern bezahlt nur die im Shop angegebenen Konditionen.
Fuento ist werbefrei. Unterstützt Inhalte und erwerbt die Produkte über Fuento.