
Ferdi und Flo Der kleine Otter lernt schwimmen
Ferdi, der kleine Otter, lebt mit seinen Eltern in einer gemütlichen Höhle. Sie liegt am Fluss, verborgen unter den kräftigen Wurzeln einer alten Weide und jeden Morgen beginnen Ferdi und seine Mama den Tag mit einer Schwimmrunde. Das heißt, eigentlich schwimmt nur Ferdis Mama. Er selbst macht es sich lieber auf ihrem Bauch gemütlich und lässt sich mit ihr treiben. Dabei ist Ferdi schon viel zu groß dafür geworden, findet Mama und meint, es sei an der Zeit, dass er nun selbst schwimmen lernt. Aber davor hat Ferdi Angst. Umso mehr bewundert er das quirlige Entenküken Flo, das er durch einen Zufall kennenlernt. Flo scheint vor gar nichts Angst zu haben und liebt es, von etwas Hohem ins Wasser zu springen. Kann sie vielleicht Ferdi dabei helfen, seine Angst zu überwinden und schwimmen zu lernen?
Butterblumenlimonade
„Milch her, biiiitte!“, ertönt es wie jeden Morgen aus der Drei-Zimmer-Höhle unter einer alten Weide. Kurz vor Sonnenaufgang beginnt für den kleinen Otter Ferdi die schönste Zeit des Tages: Nach einem leckeren Becher Milch sucht er sich einen Kieselstein aus seiner Sammlung aus und nimmt ihn mit zur morgendlichen Flusstour. Ferdis Mama schwimmt dann auf dem Rücken und Ferdi klettert auf ihren Bauch und kuschelt sich in ihr warmes, weiches Fell, während Mama die Pfoten um ihn legt. So lassen sich die beiden in der sanften Strömung des Flusses treiben und warten auf die ersten Sonnenstrahlen. Wenn sich das Wasser kurz darauf golden färbt, sieht es fast so aus wie Butterblumenlimonade – Ferdis absolutes Lieblingsgetränk.

Eine unerwartete Verabredung
Doch heute ist es nicht ganz so gemütlich wie sonst, denn mittlerweile ist es auf Mamas Bauch ziemlich eng geworden. Zweimal wäre Ferdi sogar beinahe ins Wasser gefallen! Da findet Mama, dass es für ihn an der Zeit ist, schwimmen zu lernen. Aber das sieht Ferdi ganz anders. Mama braucht bloß einen größeren Bauch! Oder könnte es nicht auch sein, dass er einfach ein Landotter ist? Anderseits könnte er alleine die Gegend erkunden, wenn er schwimmen kann und am Steinstrand gegenüber der Höhle glitzern immer so schöne Kieselsteine. Dort könnte er dann hinschwimmen, wann immer er möchte. Am frühen Abend, als Mama losschwimmt, um Algen für das Abendessen zu besorgen, gerät Ferdi in eine verzwickte Lage. Glücklicherweise kommt das Entenküken Flo vorbei und hilft ihm aus der Patsche. Im Gegensatz zu Ferdi findet Flo es herrlich, ins Wasser zu springen oder zu tauchen. Das Formationsschwimmtraining mit ihrer Familie hingegen findet sie seegurkenlangweilig. Flo lädt Ferdi ein, sich morgen mit ihr zum Schwimmen zu treffen und düst ab, ohne eine Antwort abzuwarten. Nun ist Ferdi also verabredet – jetzt muss er nur noch schwimmen lernen.
Schwimmunterricht
Aufgeregt steht Ferdi mit Mama am Ufer. An diesem Morgen gibt es keine Milch und keine kuschelige Schwimmtour, stattdessen will der kleine Otter schwimmen lernen. Aber was, wenn er untergeht? Mit einem Ast als Schwimmhilfe wagt Ferdi seine ersten Versuche. Doch der Schwimmunterricht ist anstrengend und Ferdi hat noch nicht so viel Kraft in den Pfoten. Mama erklärt ihm, dass man nur ordentlich üben muss. Allerdings dauert Ferdi das zu lang. Kann er nicht endlich fertig sein mit üben?

Ferdis neue Freundin Flo hat es da viel besser. Sie kann ganz toll schwimmen und ist auch noch super mutig. Flo kann förmlich über das Wasser rasen, benutzt einen umgestürzten Baum als Sprungbrett und taucht hinab bis auf den Boden des Flusses. Ferdi wünscht sich, dass er auch so schwimmen kann und so eine Ausdauer hat wie Flo und trainiert fleißig weiter. Vielleicht können sie dann ja zusammen zum Fest der Wassertiere schwimmen, das bald rund um die Forelleninsel stattfindet. Wie gerne würden sie da nämlich hin! Aber Ferdis Eltern finden, dass es noch viel zu weit und der Weg zu gefährlich ist. Ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, zu dem Fest zu kommen?
Unterwegs auf der gleichen Wellenlänge
Ferdi und Flo sind zwei überaus niedliche Protagonisten, die für gute Laune sorgen und viel Lehrreiches vermitteln. Ganz behutsam zeigen sie Kindern, dass Ängste nichts sind, wofür man sich zu schämen bräuchte. Stattdessen regt die Geschichte von den beiden dazu an, sich an neue Erfahrungen heranzutasten und über seinen Schatten zu springen – aber in seinem eigenen Tempo. Übung braucht manchmal eben ihre Zeit, davon sollte man sich nicht entmutigen lassen. Besser klappt es, wenn man sich über die Fortschritte freut. Kinder sehen das anhand von Ferdis Beispiel und verfolgen seinen kleinen Werdegang zum Schwimmer mit. Nebenbei können sie beobachten, dass Flo ihn nie auslacht oder unpassende Kommentare abgibt und auch hier etwas für sich mitnehmen.

Ein anderer Lerneffekt steckt in der inspirierenden Freundschaft von Ferdi und Flo. Der zurückhaltende Otter und die vorwitzige Ente weisen ganz gegensätzliche Wesenszüge auf, aber das stört die beiden keineswegs. Dieser Umstand hebt hervor, dass Unterschiede keine Rolle spielen und eine Freundschaft sogar stärken können. Aussehen, Herkunft, Alter und anderes sind eben nicht wichtig, wenn man auf der gleichen Wellenlänge paddelt. Ganz am Rande wird Kindern noch bewusst gemacht, dass es wichtig ist, auf die Eltern zu hören, vor allem, wenn diese sagen, dass etwas zu gefährlich ist. Denn an einer Stelle wird es da recht brenzlig für Ferdi und Flo. Insgesamt erleben Kinder mit den zwei Freunden ein unterhaltsames kleines Abenteuer, das noch nach dem Lesen dazu veranlasst, über Mut, Durchhaltevermögen und Zusammenhalt nachzudenken.
Wortwitz und bildhafte Feinheiten
Katrin Pokahrs Schreibstil ist leicht verständlich und kindgerecht. Ihre einfallsreichen Wortschöpfungen erfrischen das Herz und machen großen wie kleinen Lesern Spaß – darauf geben wir ein großes Otterehrenwort! Obendrein hat Pokahr die Geschichte mit lustigen Details versehen, wie dem Opa, der zum Schilfrohr-Mikado geht und dem Auftritt des berühmten Wasserballett-Ensembles „Grazile Garnelen“. Die Kapitel sind zwar etwas länger, jedoch durch die große Schrift und die vielen Bilder zwischendrin gut zu schaffen. Die bunten Illustrationen von Sandy Thißen passen wunderbar zu dem Wortwitz Pokahrs und kommen mit ebenso humorvollen Feinheiten daher. Sie zeigt, wie Opa Otter und der Waschbär über ihren Bingo-Blättern grübeln, ein Karpfen den Hindernis-Parcours von Ferdi und Flo auffuttert und zwei Spechte „Tic Tac Toe“ spielen. Alle möglichen Tierchen krabbeln, wuseln oder fliegen durch die Bilder, sodass es wirklich viel zu entdecken gibt. Überladen sind die Illustrationen dabei aber trotzdem nicht. In dem Kinderbuch „Ferdi und Flo“ steckt viel Liebe und das spürt man als (Vor)Leser. Insgesamt ist es sehr hochwertig und hübsch gestaltet. Als Highlight für Nachwuchs-Leser enthält das Buch Sternen-Sticker, die sogar im Dunkeln leuchten. Diese können für jedes gelesene Kapitel auf das Bild, das sich im Inneneinband befindet, aufgeklebt werden und so zusätzlich die Motivation zum Lesen bei Kindern fördern. (Es sind übrigens ein paar mehr Sticker als Kapitel vorhanden, sodass noch genügend für eine anderweitige Verwendung übrig bleiben). Und wenn am Ende alle Sticker verklebt sind und man gemeinsam mit Ferdi und Flo vieles erlebt hat, findet man vielleicht auch, dass „jedes Abenteuer mit einer Tasse Gänseblümchenmilch zu Ende gehen sollte.“
Kreativ mit Gesang
Katrin Pokahr, geb. 1973, arbeitete zunächst als Redakteurin bei einer Tageszeitung. Anschließend studierte sie Geschichte und begann dann mit ihrer Arbeit als Journalistin und freie Autorin. Pokahr schreibt Kinderbücher und Unternehmensbiografien und lebt mit ihrer Familie in Köln. Sie hat zwei wasserbegeisterte Söhne, die von Herzen gerne aus großer Höhe in tiefes Wasser springen, wie die Ente Flo. Was das angeht, ist sie selbst eher ein Ferdi, aber sie mag es, mit ihrer Familie im Schlauchboot auf dem Wasser unterwegs zu sein. Wenn die Autorin dann mal am Ruder ist, singt sie Seemannslieder, während sich das Boot im Kreis dreht. So kommt es, dass sie meistens Ruder- und Gesangsverbot hat – oder aber Muskelkater. Sandy Thißen, geb. 1983, ist eine gebürtige Ruhrpottlerin. Kreativ war sie schon immer. Erst dekorierte sie Schaufenster, widmete sich dann aber der Illustration. Wenn Thißen zeichnet, trinkt sie dabei oft literweise Tee, hört Musik und singt schief mit. Sie freut sich über schrägen Humor und Kurioses aus dem Alltag und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Oberhausen, mit Blick auf Zeche und Halde.

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