als The Little Witch (Die kleine Hexe)

Die kleine Hexe Die Realverfilmung des beliebten Klassikers
2017 feierte ein besonderes Kinderbuch seinen 60. Geburtstag: Die kleine Hexe von Otfried Preußler. Anlässlich dieses Jubiläums setzte Regisseur Michael Schaerer den Klassiker als Realverfilmung mit Karoline Herfurth (Wunderschön, Fuck ju Göhte, SMS für dich) als kleine Hexe und der Stimme von Axel Prahl als Abraxas um. Herausgekommen ist ein zauberhafter Film, der von liebevollen Details und einem außergewöhnlichen Soundtrack lebt.
Die kleine Hexe – die Handlung
127 Jahre, 2 Monate und 22 Tage. So alt ist die kleine Hexe. Zu jung, um auf dem Blocksberg mit den alten Hexen in der Walpurgisnacht tanzen zu dürfen. Doch wo eine Hexe ist, ist auch ein Weg. Gegen den Rat ihres treuen Raben Abraxas macht sich die kleine Hexe in der Walpurgisnacht auf ihrem Besen zum Blocksberg auf. Dort wird sie allerdings von ihrer Muhme erwischt, der Wetterhexe Rumpumpel (Suzanne von Borsody), die die kleine Hexe kurzerhand an die Oberhexe (Therese Affolter) verpetzt.

Zur Strafe muss die kleine Hexe eine gute Hexe werden und innerhalb eines Jahres alle Zaubersprüche aus dem großen Zauberbuch auswendig lernen. Gelingt ihr dies, darf sie im kommenden Jahr mit den alten Hexen mittanzen. Die kleine Hexe steht aber nun vor zwei Problemen: Zum einen kann sie sich Zaubersprüche schlecht merken. Statt Regen zaubert sie zum Beispiel Tannenzapfen, Suppenlöffel und Wäscheklammern, die vom Himmel fallen. Und den Zauberspruch zum Feuer bringt sie sowieso andauernd durcheinander. Wie soll sie da über 7000 Zaubersprüche auswendig lernen? Zum anderen weiß die kleine Hexe gar nicht, was eine gute Hexe eigentlich ist?
Ein echter Klassiker
Die kleine Hexe zählt zu den beliebtesten Geschichten von Otfried Preußler. Das Buch wurde insgesamt in 47 Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft. Aus der Feder des berühmten Kinderbuchautors stammen zudem zahlreiche weitere Klassiker: Neben Die kleinen Hexe brachte Preußler weltweit unter anderem mit Der kleine Wassermann, Der Räuber Hotzenplotz und Das kleine Gespenst die Ohren kleiner und großer Kinder zum Glühen und die Augen zum Strahlen. Für seine kleine Hexe hatte Preußler eine besondere Vorliebe: Die Filmrechte vergab er nur äußerst zögerlich. Sicherlich mit ein Grund, warum sich Regisseur Michael Schaerer stark an der Kinderbuchvorlage orientiert. Auf überaus liebevolle Art und Weise erzählt er die Geschichte der kleinen Hexe und verzichtet dabei nicht einmal auf das gruselig-schaurige Ende. Die Zuschauer:innen erleben hautnah mit, wie die kleine Hexe nach und nach alle Zaubersprüche meistert und zu einer wahrhaft guten Hexe wird. Den Dorffrauen hilft sie zum Beispiel mit ihren magischen Fähigkeiten beim Holzsammeln. Ebenso kann sie die Probleme, die der Dorfjunge Konrad mit seinem Vater hat, dank Magie lösen.

Faszinierende Sets und jede Menge Details
Doch nicht allein die Nähe zum Buch zeichnet die Realverfilmung von Die kleine Hexe aus. Schaerer hat in Zusammenarbeit mit den Produzenten Ulrike Putz und Jakob Claussen, die schon Krabat (2008) und Das kleine Gespenst (2013) auf die Leinwand brachten, auf übertriebenes CGI verzichtet. Stattdessen wurde Wert auf Details, handgemachte Requisiten sowie geschickte Schnitte gelegt. Die verschiedenen Schauplätze sind hingebungsvoll umgesetzt – allen voran das windschiefe Haus der kleinen Hexe mitten im Wald.

Das zeigt sich besonders, als sich die Dorfkinder Thomas und Vreni im Wald verirren und spontan von der kleinen Hexe zu Kakao und Kuchen eingeladen werden. Wenn die kleine Hexe den Tisch an die Decke zaubert oder die Möbelstücke ein Musikstück spielen lässt, wirkt das weder übertrieben noch unnatürlich. Sogar der Schneemann, der mitten auf dem Dorfplatz zum Leben erweckt wird, kann sich sehen lassen. Abraxas, der der kleinen Hexe mit Rat und Tat zur Seite steht, ist ebenfalls durchaus gelungen, wobei Schaerer und Co. den Raben selten ganz zeigen. Verwendet wurde für Abraxas ein Animatronic, eine elektronisch gesteuerte Figur. Der Vorteil von Animatronics gegenüber CGI: Die Figuren wirken viel realistischer und bewegen sich direkt vor der Kamera. Erwachsene und ältere Kinder werden zwar ohne Zögern erkennen, dass es sich nicht um einen echten Raben handelt. Kleine Kinder jedoch wird Abraxas sicherlich in den Bann ziehen. Lediglich wenn die kleine Hexe sich auf ihren Besen schwingt und durch die Lüfte saust, ist dies wenig überzeugend. Das hängt allerdings mit einer eher schwachen Greenscreen-Umsetzung zusammen und nicht mit der Darstellung von Karoline Herfurth.

Karoline Herfurth als kleine Hexe
Mit Karoline Herfurth als kleine Hexe hat Schaerer eine ohnehin gute Entscheidung getroffen. Mit ihrer roten Haarmähne und der aufgeklebten falschen Nase macht die Schauspielerin einen liebenswerten, verspielten Eindruck. Frech-fröhlich lacht sie zusammen mit den Dorfkindern, ärgert sich über vermasselte Zaubersprüche und lernt eifrig. An ihrer Seite leiht Axel Prahl dem alten Raben Abraxas seine Stimme. Auf eine charmante, wenngleich muffelige Art und Weise ermahnt er die kleine Hexe immer wieder, dass sie Gutes tun und ihrem Herzen folgen soll. Suzanne von Borsody als Muhme (eine Art Tante) Rumpumpel, Therese Affolter als Oberhexe sowie die anderen Hexen sorgen obendrein für den nötigen Gruselfaktor.
Der wahre Zauber liegt im Soundtrack
Hervorzuheben ist außerdem der Soundtrack, der dem Film eine unglaubliche Leichtigkeit verleiht. Die Geschwister Diego, Nora und Lionel Vincent Baldenweg haben der Realverfilmung den letzten magischen Schliff verpasst. Gezupfte Geigen, Hörner, Bläser, Glockenspiel und Gesang entführen den Zuschauer in die Welt der Märchen. Bunte und verspielte Melodien wechseln sich mit flotten, fröhlichen, traurigen und teilweise sogar gespenstischen Stücken ab. So manches Mal gehen die Melodien fließend ineinander über, sodass die Musik die Handlung des Films auf einzigartige Weise trägt. Treten die alten Hexen in Erscheinung, schleichen sich Holzbläser, Rasseln und Kastagnetten ein und jagen den Zuschauer:innen einen Schauder über den Rücken. Der Soundtrack begeistert schlichtweg und macht die kleinen Schwächen in der Animation locker wett.
Fazit – durchweg gelungen
Die kleine Hexe ist ein gelungener Film, der die ganze Familie begeistert. Eltern und Großeltern werden die Treue und Nähe zum Kinderbuch zu schätzen wissen, Kinder die fantasievolle Umsetzung und gefühlvolle Darstellung der kleinen Hexe und Abraxas. Obwohl der Film einige Schwächen hat, ist er für einen lauschigen Filmabend wärmstens zu empfehlen.
Fakten zum Film
Im Handel erhältlich
Darsteller*innen Hauptrollen, Nebenrollen und Synchronsprecher*innen *
Hinter den Kulissen Drehbuch, Regie, Licht, Kamera, Maske, Kostüme uvm. *
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