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Spuk unterm Riesenrad
Wenn Gruselgestalten stiften gehen
In der Filmreihe “Spuk unterm Riesenrad” gehen Schausteller-Figuren einer Geisterbahn auf muntere Erkundungstour. Ein Riese, eine Hexe und das Rumpelstilzchen haben die Nase gestrichen voll von dem Geisterbahn dar sein und machen sich auf die Reise.
Auf der Flucht
Die Geschwister Keks, Umbo und Tammi verbringen ihre Sommerferien bei den Großeltern im Plänterwald, die eine Geisterbahn im Vergnügungspark besitzen. Beim herumblödeln verschmutzen die drei Kinder versehentlich Schausteller-Puppen in der Geisterbahn. Entsetzt von ihrem Missgeschickt versuchen die drei Geschwister, die Puppen zu waschen. Zusammen tragen sie die Puppen an die Spree. Doch was dann passierte ist nicht von dieser Welt. Die drei Puppen – der Riese, die Hexe und das Rumpelstilzchen – werden zum Leben erweckt und schwimmen den Geschwister einfach davon.
Kindgerechter Gruselspaß
„Spuk unterm Riesenrad“ ist eine siebenteilige Filmreihe, die unter der Regie von Günter Meyer von 1976 bis 1978 gedreht wurde. Die Reihe ist wie eine Abenteuerserie oder ein modernes Märchen aufgebaut. Dabei behält die Serie aber seine kleinen Zuschauer im Auge und möchte die gruseligen Geisterbahnfiguren möglichst humorvoll und liebenswürdig darstellen. Ein gutes Beispiel dafür ist der „Shopping-Trip“ von der Hexe, dem Riese und dem Rumpelstilzchen im Kaufhaus am Alexanderplatz. Während die Hexe einen Staubsauger “organisiert”, mit dem die drei in den Harz fliegen wollen, plündert der gefräßige Riese die Wursttheke und flüchtet mit Würstchen behängt vor den Verkäuferinnen. Als sich das Trio schließlich auf dem Dach des Kaufhauses wieder trifft, stehen sie vor dem Problem, dass sie nicht wissen, wie sie den Staubsauger antreiben sollen. Kurzerhand wird dem Rumpelstilzchen der Stecker in die Nase gesteckt und es wummst so laut und so lange, bis das Staubgerät tatsächlich in die Luft steigt.
Kontroversen und Erfolge
Obwohl die Filmreihe sehr gut ankam, sorgte sie in der DDR doch für Aufsehen. Gerade der dritte Teil der Reihe mit dem Titel “Alarm im Warenhaus” galt für die damalige DDR-Regierung als problematisches Material. Denn in verschiedenen Szenen wurden Produkte im Überfluss gezeigt, die es in der DDR zu der Zeit gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen zu kaufen gab. Gerade die Szene in dem der Riese, Fleisch und Wurst mopst, wurde als untauglich angesehen. Die Regierung befürchtete, dass die Fernsehzuschauer durch solche Szenen in ihrem Glauben an die DDR beeinträchtigt werden könnten. Aus diesem Grund sollte der dritte Teil der „Spuk“-Reihe zunächst gar nicht ausgestrahlt werden. Allerdings setzten sich sowohl der Regisseur als auch das Produktionsstudio dafür ein, dass der Film – wenn auch nur in gekürzter Form – trotzdem im DDR-Fernsehen ausgestrahlt werden konnte.
Insgesamt war die Filmreihe in den 70er-Jahren und 80er-Jahren ein großer Erfolg. Daraufhin entschied man sich dafür, die Filmreihe zu einem zweiteiligen Kinofilm umzuschneiden, der noch bis 1989 regelmäßig in den DDR-Kinos ausgestrahlt wurde.
2012 feierte die Filmreihe ein kleines Revival in Form eines Sommertheaters. Die Aufführung fand im Plänterwald statt, in dem auch große Teile der Filmreihe spielen. Die Umsätze und Kritiken des Theaterstücks waren derart positiv, dass im Jahr 2013 und 2015 erneute Aufführungen stattfanden. Über 7000 Besucher schauten sich in dieser Zeit das Theaterstück zu “Spuk unterm Riesenrad” an.
Nostalgie fürs Heimkino
Im Jahr 2009 erschien die “Spuk”-Filmreihe auf DVD und wurde 2013 auch auf Blu-Ray veröffentlicht. Zwischen beiden Versionen bestehen teilweise deutliche Unterschiede. Die DVD-Version ist größtenteils unbearbeitet geblieben. Das Bildmaterial ist deshalb stellenweise etwas körnig und die Farbabmischung hat gelegentliche Grünstiche oder Gelbtöne. Der Ton der Filme ist auf der DVD ebenfalls etwas dumpfer gehalten.
Für die Blu-Ray wurde das Bild dagegen deutlich aufpoliert. Die Farben sind klarer und die Texturen der einzelnen Aufnahmen sind deutlich klarer. Auch der Ton wirkt klarer.
Bei beiden Versionen ist das Bild allerdings im 4:3-Format gehalten. Diese Entscheidung wurde bewusst getroffen, um das vorhandene Filmmaterial nicht zu verzerren oder zu stauchen. Außerdem bringt es den Nostalgie-Faktor der vergangenen Fernseh-Ära noch etwas besser zur Geltung.
Über Regisseur und Darsteller
Günter Meyer inszenierte die DDR-Produktion und besetzte sie unter anderem mit Theaterdarstellern wie Katja Paryla, Stefan Lisewski und Siegfried Seibt. Gerade Stefan Lisewski als Riese und Siegfried Seibt als Rumpelstilzchen begeisterten das Publikum so stark, dass Meyer sie auch in folgenden Produktionen wie “Spuk im Hochhaus” oder “Spuk von draußen” wieder mit größeren Rollen besetzte. Für Meyer war vor allem die Begeisterung der beiden Darsteller verblüffend. Denn was die Zuschauer nicht ahnten: das Ende der Filmreihe hätte es fast nicht gegeben. Bei einer Szene, bei dem der Riese das Rumpelstilzchen zu einem Reisighaufen schleppen soll, brach Lisewski seinem Drehpartner versehentlich zwei Rippen. Durch den Unfall schlug Seibt wiederum Lisewski ungewollt einen Zweig ins Gesicht. Der Dreh musste für acht Tage unterbrochen werden. Aber beide Schauspieler wollten trotz ihrer Verletzungen die letzten Einstellungen noch fertigmachen, um die Reihe abzuschließen.
Katja Paryla hatte mit der “Spuk”-Reihe dagegen eher ein gemischtes Verhältnis. Zwar tauchte sie in einer kleineren Rolle noch einmal in “Spuk im Hochhaus” auf, allerdings zog es sie als Charakterschauspielerin wieder öfter zurück auf die Theaterbühne.
Günter Meyer nutzte seinen Erfolg mit der Filmreihe dagegen, um weitere Kinderfilme wie “Kai aus der Kiste” oder “Olle Hexe” zu drehen. Trotzdem waren seine größten Erfolge die verschiedenen “Spuk”-Filme. Die letzte Reihe mit dem Titel “Spuk am Tor der Zeit” erschien im Jahr 2002 in vier Teilen fürs Fernsehen. 1999 wurde der Regisseur zusammen mit C. U. Wiesner, dem Schöpfer der “Spuk”-Geschichten den Goldenen Spatz für die beste Filmreihe.
Unser Fazit
„Spuk unterm Riesenrad“ ist hervorragende Unterhaltung für alle diejenigen, die mit der DDR Zeit etwas anfangen können. Für jüngere Zuschauen mag die Art und Weise leicht befremdlich wirken, zu mal die Bildqualität nicht die Beste ist. Dennoch, wer die DDR miterlebt hat, oder auf der anderen Seite der Mauer gelebt hat, wird den Film lieben. Witzige Dialoge, eine tolle Handlung und eine Einladung für charmante Anekdoten sind die Zeitreise in jeden Fall wert.
Fakten zum Film
Im Handel erhältlich
Mitwirkende
Großarige Menschen vom Film
Director
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Music
Cinematography
Editor
Editor
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Darsteller
Hauptrollen, Nebenrollen und Synchronsprecher/innen
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